Warum verdient das südliche Salento auch in der kälteren Jahreszeit einen Besuch ?




Ein gutes Beispiel dafür liefert die in der Provinz von Lecce gelegene Ortschaft Spongano https://ww.comune.spongano.le.it , die auch ausserhalb der Sommersaison mit einigen Besonderheiten aufwartet. Dazu gehört vor allem die alljährlich am 22. Dezember begangene Festa delle Panare, ein hundert Jahre alter Brauch, dem die heutigen Bewohner wieder zu neuem Glanz verholfen haben. Die der Schutzpatronin Santa Vittoria gewidmete Prozession besteht aus bunt geschmückten Wagen , in deren Mitte ein mit vier hoch herausragenden Palmenzweigen ausgestattetes Korbgeflecht ein Bild der Heiligen trägt. In dem Korb befinden sich Pressrückstände aus der Olivenölherstellung, deren nächtliche Flammen gepaart mit einem ausgiebigen Feuerwerk eine sehr suggestive Atmosphäre vermitteln. Ein gut erhaltener Zeitzeuge bildet die im 15.Jahrhundert unter dem Palazzo Bacile https://www.palazzobacile.it eingerichtete Ölmühle. Deren Natursteingewölbe dienen inzwischen als eindrucksvoller Hintergrund für nächtliche Lichtspiele (I suoni del Silenzio) und musikalische Aufführungen. Das zur antiken Adelsfamile Bacile gehörende gleichnamige Schloss mit seinem mittelalterlichen Festsaal wird heute zur Beherrbergung von Touristen und als prunkvolles Ambiente für Familienfeiern genutzt. Eine fröhlich-feierliche Stimmung vermittelt auch das jährlich im August zelebrierte Volksfest "Salento in una notte", bei dem die mittelalterlichen Gassen und Plätze von Tanz , Musik und Gaumenfreuden beherrscht sind. Sehr sehenswert ist ausserdem der traditionsreiche Volkstanz "Pizzica Pizzica", der gerne bei familiären Anlässen und anderen Feierlichkeiten praktiziert wird. 

Die im unteren Stiefelabsatz gelegene Region hat viele gastronomische Spezialitäten zu bieten : Angefangen von den handgemachten Maccaronicni (Frischnudeln) , den Taralli (Ringelgebäck) und der Pitta (Gemüsetorte) bis hin zur Ulivata (Ofenbrot mit Zwiebeln, Oliven und Paprika) , den Pittule (Ölgebäck) und den aus Hartweizengries geformten Orecchiette (Trockenudeln). Einen Nachtisch der besonderen Art bildet der berühmte Spumone di Totò, ein im Inneren mit einem Kuchenteig ausgekleidetes Schokoladen- oder Pistazieneis , dessen Ursprünge auf das 17. Jahrhundert zurückgehen und das eigens beim National Spumone Day zelebriert wird. Ein würdiger Verteter des lokalen Handwerks ist Mamma Antonella , die mit Fleiss und Ausdauer das Flechten von Schilf und Korbweiden wieder neu belebt hat. Ebenfalls lohnend ist ein Besuch bei dem Plattenhersteller Marti https://www.martipavimenti.com , dessen in Handarbeit aus Marmor- und Granitgranulaten hergestellte Dekorkacheln sehr geschätzt sind. Immer mit von der Partie sind das kaltgepresste Olivenöl (Olio Extra Vergine di Oliva) und die kraftvollen Rotweine der Region (Primitivo, Negroamaro) . Die auch aus Schaum- , Weiss- und Roséweinen bestehende Produktionspalette kann unter anderem bei dem ebenfalls in Spongano beheimateten Winzerberieb Rizzello https://www.rizzellovinieolio.it verkostet werden . Salute ! 



* Mein Dank geht auch an die Kollegen Alessandro Bon, Sabatino Annecchiarico, Tadao Amano und Rieska Wulandari für ihre fotografische Mitarbeit.
Aldomigra - 4. Jan, 15:40




Die nordöstlich von Mailand gelegene Kleinstadt hat eine vielseitige Mischung aus architektonischen , kulturellen und gastronomischen Besonderheiten 



erstmalig in Italien veranstaltenen World Cheese Awards 


Eine weitere interessante Abwechslung bietet ein Ausflug zum nahe gelegenen Lago d'Iseo , der mit dem Monte Isola Europas grösste bewohnte Seeinsel hat und den Besucher mit vielen schmackhaften Firschgerichten lockt. Auf dem Weg dorthin durchquert der Reisende das berühmte Weinbaugebiet Franciacorta mit dem Spumantehersteller Berlucchi 











Pecorino. Um die Herstellung des wegen seines hohen Nährwertes und seiner kräftigen Würze auch als Küchenzutat geschätzten Hartkäses kümmern sich vor allem Erzeugergemeinschaften, die auch für die Einhaltung bestimmter Qualitätsstandards sorgen . Auf Wunsch kann der Inselbesucher die würzige Schafsmilch ausserdem in Form von Ricotta und Streichkäse geniessen. Eigenwillig wie die durch zahlreiche Fremdherrschaften (darunter Phönizier, Römer, Byzantiner und Spanier ) geprägten Bewohner sind auch die auf Sardinien erzeugten Qualitätsweine . Dazu gehören vor allem der in Eichenfässern gereifte strohgelbe Vernaccia di Oristano 

Internationale Anerkennung erlangt haben ausserdem der Malvasia di Bosa, der Monica di Sardegna und der Carignano de Sulcis. Eine vollständige Sammlung der auf Sardinien erzeugten Rebsäfte einschliesslich dazugehöriger Weinproben hält die südlich von Tempio Pausania gelegene Enoteca Regionale di Berchidda 
auf den Tellern der Feinschmecker landen. Eine Besonderheit bietet der aus der Meeräsche gewonnene Bottarga, ein gesalzener und in Scheiben servierter Fischrogen. Weit über die Insel verstreut hingegen ist traditionsgemäss das Porceddu, ein am offenen Feuer geröstetes und mit wilden Kräutern gewürztes Spanferkel. Krönender Abschluss einer ausgedehnten Mahlzeit bildet der in der Macchia wachsende Myrte-Strauch, aus dessen Beeren ein süsser Likör (Mirto) hergestellt wird. Salude a totu !

andere Zutaten wie Lezithin, Vanille und Aromastoffe verzichtet. Firmengründer Gianluca Franzoni ist von dem selbst auferlegten Reinheitsgebot fest überzeugt. Lediglich Kakao und Rohrzucker kommen in die Rezeptur. Bewusst verzichtet wird auf die Beifügung zusätzlicher Kakaobutter, da der bei den verwendeten Kakaobohnen natürlich vorhandene Anteil bereits ausreichend für die gewünschte Cremigkeit und Geschmacksfülle sorgt. Die Bohnen werden statt bei den in der Branche sonst üblichen 150 ° C bei lediglich 130 °C Betriebstemperatur geröstet, was eine bessere Erhaltung der Aroma- und Inhaltsstoffe ermöglicht. Leitmotiv ist das Konzept der "bean to bar" , also einer möglichst kurzen Verarbeitungskette zwischen Plantage und Endverbraucher. An deren Ende stehen zartbittere Schokotafeln mit mindestens 70% Kakaomasse und maximal 30% Zuckeranteil. Je nach Kakaosorte und Herkunftsland kann der Kakaoanteil bis auf 100% gesteigert werden, wie Domori weltweit als erster Hersteller anhand der äusserst seltenen Criollo (0,001 % Weltmarktanteil) gezeigt hat. Diese auf die Zeit der Maya und Azteken zurückgehende, wegen ihrer geringen Erträge beinahe verschwundenene Sorte wird in Plantagen der firmeneigenen Hazienda San José im venezuelanischen Paria kultiviert. Firmengründer Franzoni besonders am Herzen liegen eine möglichst hohe Entlohnung der Kakaobauern und das für Entwicklungsländer besonders wichtige Angebot von Alternativen zum Drogenanbau. Um die geschmacklichen Nuancen seiner Produkte besser zu erkennen und zu vermitteln, hat 
Domori eine detaillierte Verkostungsanleitung entwickelt. Ausserdem werden Kurse für Küchenchefs und Open Days für kleine Besuchergruppen zur Verfügung gestellt. Einzelheiten über Herstellung und Angebotssortiment können aus dem Firmenportal
In der Regel werden Gruppen von zwei bis sechs Personen zugelassen. Auf Wunsch veranstalten die Cesarine auch Kochkurse und Gala-Abende oder lassen sich vom Kunden bei ihren Einkäufen auf dem Wochenmarkt begleiten. Menu-Varianten und Wunsch-Menus sind ebenfalls möglich. Cesarina oder Cesarino (10% der Mitglieder sind Männer) kann man werden, wenn man die von der Home Food gesetzten persönlichen und fachlichen Kriterien erfüllt. Jedes einzelne Angebot ist durch eine Bilderstercke über den jeweiligen Gastgeber und die Gerichtepalette untermalt. Das Projekt wird vom italienischen Ministerium für Agrarpolitik unterstützt . Partnerschaften bestehen mit Fico Eataly World und den mit einem ähnlichen Modell arbeitenden Cocineras in Mexiko. Ausführliche Informationen können über das Internetportal
Der durch die Marke Calvisius bekannte , mittlerweile grösste Kaviarhersteller der Welt kommt auf eine Jahresproduktion von 25 Tonnen, die er in Länder aller Kontiente und seit kurzem sogar nach Russland vertreibt. Dazu tragen vor allem die günstigen Standortbedingungen wie das saubere Quellwasser und die Abwärme des nahe gelegenen Stahlwerkes bei. Unter den sieben in Calvisano gezüchteten Störarten sticht vor allem der aus dem Golf von Alaska stammende Weisse Stör* hervor. Er wird im Alter von 12 Jahren , also zwei Jahre nach Erreichen der Geschlechtsreife "gemolken". Die Eier kommen frisch gesalzen in einen Kühlraum und werden nach mehrwöchiger Reifezeit in unterschiedlich grosse Dosen verpackt. Ein auf der Unterseite angebrachtes Etikett sorgt dafür, dass das Produkt unanhängig von den jeweiligen Absatzmärkten über einen speziellen Code bezüglich Herstellungsort und -zeitpunkt jederzeit erkennbar bleibt. Einige wichtige Dinge sollte der Feinschmecker beim Verzehr beachten: Aufbewahrung im Kühlschrank bei - 2 Grad /+ 2 Grad Celsius , Entnahme mit nichtmetallischem Löffelchen , Portion auf Handrücken auftragen und Zimmertemperatur erreichen lassen, auf Form, Grösse und Farbe achten, leicht salziger Geschmack , kein Geruch, auf Wunsch auf kleinen gerösteten Brotscheiben (evtl. mit Buttercreme) servieren, als Essensgang auch in Kombination mit Pasta, Reis und Pellkartoffeln geeignet, als Getränke passen vor allem Premium- Wodka, Champagner und trockener Sekt . Buon appetito ! 



